Mittwoch, 9. Oktober 2019

Und es kam anders als geplant….


Radtour Sevilla-Lissabon
2. Etappe: Cazalla de la Sierra - Azuaga = 95 km

Der heutige Tag lief nicht ganz so wie geplant. Doch alles der Reihe nach. Ich wollte früh starten, da es wiederum bis 34 Grad werden sollte. Doch um acht Uhr war es im Hotel noch dunkel, obschon für diese Zeit das Frühstück abgemacht war. Um 9 Uhr gab es dann doch noch was. Zusammen mit einem Holländer-Ehepaar konnte ich mich noch für die schwere Etappe stärken. Spätestens als eine grosse Ratte aus der Küche quer durch das Restaurant springte war es dann doch Zeit für den Aufbruch.
Die heutige Etappe war mit 130 geplanten Kilometer und zahlreichen Höhenmeter ziemlich lang. Es stellte sich schlussendlich heraus, dass die Etappe zu lang war. Zuerst ging es auf einer grossen Strasen ohne Verkehr 15 Kilometer bis nach Alanis. Dies sollte für längere Zeit die letzte Ortschaft sein. Heute ging es auf einer herrlichen kleinen Strasse total ohne Autos durch den Nationalpark Sierra Norte. Es war ein stetes auf und ab. Tolle Landschaft und immer wieder kreuzten Rehe die Strasse. In den Steigungen wurde es schon sehr heiss. Je länger die Fahrt wurde, desto schlechter wurde die Strasse. Am Schluss waren es mehr Löcher als Asphalt… So war ich nach anstrengenden 65 Kilometer froh, als ich ihn Argallon meine Trinkflaschen auffüllen konnte und ich mit gleich mit drei Colas abkühlen konnte. Die Hitze war fast unerträglich…. Zu heiss…

Noch waren etliche Kilometer vor mir. In der nächsten Ortschaft bog ich auf eine Naturstrasse ab. Dies wollte wohl eine Abkürzung sein… Der Aufstieg war fast nicht mehr fahrbar. Die Abfahrt dann eine grobe Rüttelpiste. Und hier passierte es. Mein Navi folgt bei einem Schlagloch mit hohem Bogen trotz Sicherung quer über den Weg… Und das Display war futsch! Schade… ab sofort heisst es nun Navigation mit der Karte.

Ich kam nur schleppend voran. Die Hitze machte mir zu schaffen. So entschloss ich mich spontan meinen Zielort für heute zu ändern. Ich stornierte meine Unterkunft übers Smartphone und buchte in Azuaga eine neue. Eine Stunde später hatte ich es geschafft. Nun bin ich in Azuaga. Der Ort ist grösser als ich vermutet habe. Ich war froh meine Etappe hier nach 95 beschwerlichen Kilometer zu beenden. Morgen geht es weiter. Nicht ganz nach Plan und ohne Navi!