Mittwoch, 15. Juli 2015

Pechsträhne am Engadiner Radmarathon


Der Engadiner Radmarthon über 211 km, 4 Pässe und 4'000 Höhenmeter sollte die Hauptprobe für den Endura Alpentraum im September sein. Ein rennmässiger Test über vier Pässe. Ich war gespannt wie es mir laufen würde. Die Vorbereitung war alles andere als perfekt. Vor drei Wochen habe ich mir noch einen Hexenschuss eingefahren. Doch rechtzeitig zum Start war ich wieder mehr oder weniger fit.

Kurz vor dem Start merkte ich das mein Vorderreifen defekt war. Er hatte einen kleinen Riss und der Schlauch drückte raus (muss wohl beim einfahren passiert sein). Noch kurz ein Radwechsel und pünktlich um 07.00 Uhr ging es in Zernez los. Die ersten Kilometer machte sich noch das Frühstück bemerkbar. Die Temperaturen waren noch recht kühl. Doch spätestens am Livino fühlte ich mich gut. Der erste Aufstieg zum Forcla di Livingo ging ohne Probleme und auch der Berninapass war kein grösseres Problem. Mit einer guten Gruppe ging es rasant wieder Richtung Zernez wo der zweite Teil des Radmarathons mit dem Flüelapass und dem Albula auf dem Programm standen. Ich war voll im Zeitplan...

Nun begann langsam aber sicher das Unheil. Im Aufstieg zum Flüela merkte ich das auch mein hinterer Reifen beschädigt war. Genau gleich wie der Vordere vor dem Start. Ich wollte noch bis zur Passhöhe fahren und dann weiterschauen. Doch weit kam ich nicht mehr. Nach drei Kurven gab es einen Knall und die Luft hat sich verabschiedet. Nun war reparieren angesagt. Mit einem Stück Karton versuchte ich den defekten Reifen eingermassen hinzukriegen.

Der Aufstieg zum Flüela lief sehr gut. Ja.. was zu gut. War wohl etwas gar schnell unterwegs. Wollte wohl meinen Rückstand nach der Defektpause wieder aufholen. Die Abfahrt nach Davos war rasant. Mit einer guten Gruppe ging es weiter bis fast nach Filisur. Nun folgte der Anstieg zum Albulapass. Meine Beine waren nicht mehr so frisch. Die Hitze machte sich bemerkbar und ich hatte mit Beinkrämpfen zu kämpfen. Der Aufstieg wurde zur qual. Ich wurde langsamer und musste mich auf meinen Tritt konzentrieren. Und dann zu allem nochmals ein Defekt am Hinterrad. Und meiner letzter Schlauch habe ich ja schon gebraucht....

... nach längerer Zeit bekam ich von einem anderen Teilnehmer einen Schlauch (besten Dank). Die Motivation auf eine gute Zeit war nun natürlich weg. So nahm ich den letzten Teil der Strecke noch gemüthlich in Angriff. Schlussendlich habe auch ich es bis Zernez geschafft.

Fazit:

Das mit den platten Reifen war Pech. Doch es hat mich an einer guten Zeit gehindert. Die Krämpfe im Aufstieg zum Albula wären nicht nötig gewesen und hätten wohl mit einer etwas konsequenteren Verpflegung verhindert werden können.
Positiv war der Aufstieg zum Flüelapass. Noch nie bin ich in diesem Jahr so schnell und mit einem so guten Gefühl einen Pass hochgefahren....