Sonntag, 9. August 2009

Biketransalp Bodensee-Lago Maggiore

Einer der Saisonhöhepunkte war in diesem Jahr ganz sicher das Transalp mit dem Bike vom Bodensee an den Lago Maggiore. In fünf Tagen wollte ich zusammen mit meinen Kollegen Ruedi, Christoph und Dani die Strecke mit unzähligen Höhenmeter mit dem Bike meistern. Alles Gepäck wie es sich gehört im Rucksach (rund 5.8 kg).

1. Etappe: Rorschach - Appenzell:

Mit dem Zug ging es gemüthlich an unseren Startort Rorschach. Leider war der Wettergott am ersten Tag nicht sehr gut gelaunt. Wir starteten zwar noch trocken, doch schon bald begann es zu regnen. Leider sahen wir von der schönen Aussicht im Appenzellerland nicht sehr viel. Auf alle Fälle genossen wir einen warmen Kaffee auf der Hundwiler Höhe, bevor wir auf direktem Weg zu unserem ersten Etappenort Appenzell rasten.

2. Etappe: Appenzell - Näfels




Vor dem Start in Appenzell
(v.l.n.r. Dani, Mike, Ruedi und Christoph)


Ab dem zweiten Tag schien die Sonne und es begannen auch die Höhenmeter. Von Appenzell ging es via Schwägalp Richtung Toggenburg. Anschliessend über einen tollen Trail auf die vordere Höchi und weiter nach Amden. Von hier hatte man einen traumhaften Ausblick auf den Walensee und das Glarnerland. Mit einer rasanten Abfahrt bis zum See und einem Ausrollen endete dieser tolle Tag. Übernachtet haben wir im Sportzentrum Näfels.



Mein Bike


Tolle Aussicht auf den Walensee

3. Etappe: Näfels - Andermatt

Diese Etappe sollte unsere längste Etappe werden. Waren doch über 100 km geplant. Doch schon kurz nach Näfels floss bei uns der Schweiss in strömen. Ein steiler Aufsteig brachte uns zum idylischen Obersee.



Obersee

Vom schönen Bergsee ging es stetig berhoch Richtung Längeneggpass. Der letzte Kilometer musste zu Fuss gegangen werden und so brauchten wir etwas mehr Zeit als eingerechnet. Auch in der Abfahrt konnte man nicht alles fahren. Anschliessend ging es auf der Teerstrasse Richtung Pragelpass. Im Gegensatz zu unserer 3-Tages-Tour schien dieses Mal die Sonne und es hatte viele Leute auf der Passhöhe. Nach einer rasanten Abfahrt auf Feld und Teerstrasse erreichten wir Muothatal. Höchste Zeit die Bidons nachzufüllen, bevor ein weiterer Anstieg auf dem Programm stand. Dieser hatte es in sich. Je länger die Fahrt dauerte, um so steiler wurde der Anstieg. Dafür wurden wir mit einer tollen Aussicht und einer schnellen Abfahrt Richtung Urnersee belohnt.


Der Urnersee kurz vor Flüelen

Weiter sollte unsere Fahrt Richtung Erstfeld und noch nach Andermatt gehen. Doch schon bald mussten wir feststellen das dies wohl zuviel für uns wird. So entschieden wir uns das letzte Teilstück von Erstfeld bis nach Andematt mit dem Zug zu absolvieren. Wäre noch ein happigs Stück gewesen. So erreichten wir doch noch zu einer angenehmen Zeit unser Etappenort.

4. Etappe: Andermatt - Airolo

Von Andermatt ging es gemüthlich auf der Strasse auf den Oberalppass. Anschliessend konnten wir auf verschiedenen Trails Richtung Sedrun fahren. Nun folgte der lange Aufsteig zum Lukmanierpass. Ein stetiges auf und ab und wieder auf und ab kostete und viel Kraft und Energie. Die Hitze machte die Strecke noch zusätzlich schwer. Schlussendlich erreichten wir den Lukmanier und fuhren gleich weiter Richtung Passo dell'Uomo. Fahren... Laufen war angesagt....



Aufsteig zum Passo dell'Uomo


Was nun folgte war für mich einer der schönsten Streckenabschnitte der ganzen Tour. Wir kamen zum Lago Ritom, einem Stausee hoch über der Leventina. Von der Staumauer aus hatte man einen herrlichen Rundblick in die Leventina, die man meistens ja nur mit dem Auto auf der Gotthardautobahn durchquert. Nach einem herrlichen Tag erreichten wir unseren Etappenort Airolo.


Unsere Fahrt am Lago Ritom

5. Etappe: Airolo - Ascona

Erneut bei herrlichem Wetter starten wir zur letzten Etappe. Gleich von Beginn an ging es bergauf, wollten wir doch via Maggiatal zum Lago Maggiore fahren. Zuerst auf einer Strasse, dann auf einem Feldweg und später auf einem schmalen Wanderweg fuhren wir hoch über der Leventina dem Hang entlang. Auf der Höhe von Ambri ging es dann steil berghoch. Laufen und Biketragen war angesagt. Oben auf der Krete hatten wir eine tolle Aussicht auf den Lago Tremorgio. Es folgte eine steile Abfahrt bis zum See. Da war ich wohl ein wenig zu mutig und prompt flog ich in hohem Bogen durch die Luft. Der Sturz tat mir gar nicht gut. Das Hinterrad hatte eine grosse Acht, der Bremshebel war stark verbogen, am Rahmen fehlte Lack und mein Oberschenkel erlitt eine starke Prellung. Nicht gerade angenehm für den letzten Teil der Tour.


Tolle Aussicht auf den Lago Tremorgio

Nach einer kurzen Pause folgte noch der Aufstieg zu unserem letzten grossen Hinderniss dieser Tour. Wir mussten noch den Passo Campolungo (2'318 m) überqueren, bevor wir das Maggiatal erreichten. Dieser Aufstieg war unfahrbar... also alles zu Fuss. Zum Teil Bike tragen. Landschaftlich zwar top, aber nicht unbedingt fürs Biken. Auf alle Fälle war ich sehr froh als ich endlich oben auf der Passhöhe angekommen bin. Auch bergab konnte man zuerst nicht fahren. Zu felsig war das Gebiet. Doch kurz vor Fusio bogen wir dann wieder auf eine Schotterpiste ein und konnten mit viel Schuss das letzte Teilstück in Angriff nehmen.


Maggiatal

Bis Ascona zog sich die Strecke noch in die Länge. Rund 40 km mussten wir noch absolvieren, bevor wir unser Ziel den Lago Maggiore erreichten. Wir durchquerten das wunderschöne Maggiatal bevor wir wieder vermehrt auf der grossen Strasse Richtung See rollen konnten. Schlussendlich erlebten wir müde aber glücklich unser Ziel in Ascona. Nach einem gemüthlichen Abend (bei Blitz und Donner und starkem Regen) genossen wir ein feines Essen, bevor es am nächsten Morgen mit dem Zug zurück ins Bernbiet ging.


Unser Ziel: Ascona am Lago Maggiore

Fazit:

Eine tolle Biketour und eine ganz neue Erfahrung. Für meinen Geschmack mussten wir etwas zuviel zu Fuss gehen (bin ja Radfahrer). Doch war es ein tolles Erlebnis das ich auf keinen Fall missen möchte. Besten Dank meinen Leidensgenossen Ruedi, Christoph und Dani für die tolle Woche.